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Zentrum für frühkindliche Entwicklung nimmt Gestalt an

02. Mai 2016

Auf dem Campus Jahnallee entsteht derzeit das Leipziger Forschungszentrum für frühkindliche Entwicklung (LFE) unter der Leitung von Prof. Dr. Daniel Haun. Es soll den bereits in den vergangenen Jahren an der Universität Leipzig kontinuierlich aufgebauten Forschungsschwerpunkt „Entwicklung in der frühen Kindheit“ bündeln, vertiefen und nach außen hin verkörpern. Am (heutigen) 2. Mai 2016 geht die Website des LFE online. Zudem laufen die Vorbereitungen für die im kommenden Wintersemester geplante Einführung des deutschlandweit einzigartigen Masterstudiengangs Early Childhood Research (ECR). Bewerbungen dafür sind online bis zum 30. Juni 2016 möglich.

Der stark forschungsbezogene, interdisziplinäre Studiengang soll Studierende auf Berufe mit einem großen wissenschaftlichen Anteil im Bereich der frühkindlichen Entwicklung vorbereiten. „Damit kommen wir unserer Verantwortung nach, auch den wissenschaftlichen Nachwuchs im Bereich frühkindliche Entwicklung auszubilden. Die heutige Wissenschaftslandschaft ist interdisziplinär und international. So haben wir auch den Masterstudiengang konzipiert. Wir lassen interessierte, hochqualifizierte Studierende aus allen Studienrichtungen zu und unterrichten unsere Kurse vollständig auf Englisch. Die involvierten Dozenten kommen aus den Erziehungswissenschaften, der Psychologie, der Philosophie und vielen anderen Fachbereichen und sind alle aktiv in der Forschung tätig“, so Haun.

Studierende des Masterstudiengangs Early Childhood Research werden zu Experten in der frühkindlichen Entwicklung, in Forschungsmethoden und Statistik ausgebildet. Zusätzlich bekommen sie Haun zufolge Fähigkeiten vermittelt, die in der Vorbereitung auf eine Karriere als Forscher oft vernachlässigt werden, wie zum Beispiel Forschungsethik, Wissenschaftskommunikation und Projektplanung.

Am Leipziger Forschungszentrum für frühkindliche Entwicklung werden unter anderem Entwicklungsverläufe im interkulturellen Vergleich mit besonderem Schwerpunkt auf der Entwicklung sozialer Verhaltensweisen und sozialer Kompetenz in der frühen Kindheit untersucht. Kooperationspartner des LFE sind die Max-Planck-Institute für Evolutionäre Anthropologie und Kognitions- und Neurowissenschaften sowie die Leipziger Universitätsklinik.

In Zusammenarbeit mit dem LFE plant die Erziehungswissenschaftliche Fakultät der Universität Leipzig auch eine Kindertagesstätte mit Forschungsprofil auf dem Campus Jahnallee. „Die Forscher werden hier in den Alltag einer Kita ‚hinein zoomen‘ können. Die gewohnte Umgebung, bekannte Regeln und Rituale sowie die Anwesenheit vertrauter Menschen ermöglichen eine neue Qualität in der Erforschung des selbsttätigen Gestaltens und selbstgewählten Spiels der Kinder, aber auch von Interaktions- und Bildungsprozessen mit Kindern und Pädagogen als Akteuren „, erklärt Haun. Die kontinuierliche Betreuung und Bildung der Kinder von einem Jahr bis zum Schuleintritt schafft außerdem die Voraussetzung für Längsschnittstudien zur kognitiven und sozialen Entwicklung. Die Eröffnung der Kindertagesstätte ist im Frühjahr 2018 geplant.

Das LFE wird nach den Worten Hauns eine Anlaufstelle für Experten aus den Bereichen Forschung, Politik und Bildung, aber auch für Eltern und Kinder sein. Durch Workshops, Vorträge und Diskussionsrunden sowie Lesungen, Ausstellungen und Diskussionsveranstaltungen für Kinder sollen Interessierte Wissenswertes zu Themen wie zum Beispiel der Relevanz der frühkindlichen Entwicklung für die erfolgreiche spätere Entwicklung erfahren.

Ausführliche Informationen gibt es ab sofort auf der neuen Website des LFE. Hier sind auch Bewerbungen für den neuen Studiengang möglich. „Mit seiner Internetpräsenz hat das Leipziger Forschungszentrum für frühkindliche Entwicklung nun auch ein Gesicht bekommen und wir können endlich beginnen, eines unserer wichtigsten Ziele zu verwirklichen: einen Dialog zwischen interessierten Forschern, Erziehern, Eltern und Kindern herzustellen. Wir informieren über die neuesten Forschungsergebnisse, aktuelle Veranstaltungen und Entwicklungen und hoffen, so noch mehr Menschen für das Forschungsthema frühkindliche Entwicklung begeistern zu können“, sagt Prof. Haun.

Zur „Langen Nacht der Wissenschaften“ am 24. Juni wird sich das neue Leipziger Forschungszentrum für frühkindliche Entwicklung erstmals der interessierten Öffentlichkeit vorstellen. Von 18 bis 24 Uhr sind Kinder ab 4 Jahren mit ihren (Groß-)Eltern zu spannenden und unterhaltsamen Experimenten in die „Kinderforschungsstation“ eingeladen (Campus Augustusplatz, Neues Augusteum/Paulinum, Seminarraum P 801).

(Pressemitteilung der Pressestelle der Universität Leipzig vom 2. Mai 2016)