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Neues Therapieangebot für psychisch erkrankte Eltern und deren Familien

14. Januar 2020

Psychische Krankheiten können Familien stark belasten – psychisch erkrankte Eltern sind häufig selbst so stark belastet, dass sie ihrer Aufgabe als Erziehungsperson nicht mehr gewachsen sind und familiäre Sorgen und Streitigkeiten zum Alltag gehören. Kinder psychisch kranker Eltern haben ein deutlich höheres Risiko, selbst einmal zu erkranken. Ein bundesweites Projekt, an dem auch die AG Schmitz beteiligt ist, möchte psychisch belastete Elternteile und deren Familien gezielt unterstützen.

Ungefähr drei bis vier Millionen Kinder in Deutschland leben mit einem psychisch erkrankten Elternteil zusammen. Dies birgt für die Kinder viele Risiken wie zum Beispiel schlechtere schulische Leistungen und Verhaltensauffälligkeiten. Was die Weitergabe von psychischen Erkrankungen zwischen Generationen angeht, zeigten Studien, dass beispielsweise Kinder von Eltern mit Angststörungen dazu tendieren, selbst eine Angststörung zu entwickeln. Solche Prozesse werden als Transmissionsmechanismen bezeichnet. Diese sind bei Krankheiten wie Depressionen oder Angststörungen gut erforscht, bei anderen psychischen Erkrankungen fehlt es bis heute an Studien. Außerdem ist bisher nur wenig erforscht, wie man durch psychotherapeutische Angebote die Weitergabe von psychischen Krankheiten zwischen Generationen verhindern kann.

Die COMPARE-Studie möchte an diesem Punkt ansetzen und noch einen Schritt weitergehen. Neben dem Studienziel, die Auswirkungen der elterlichen Psychotherapie auf die Kinder zu untersuchen, wird ein Elterntraining für das erkrankte Elternteil angeboten. In dem bereits vielfach erprobten und wirksamen Elterntraining sollen die Erziehungskompetenzen gestärkt werden und Alltagssituationen in der Familie besprochen werden.

Durch die Studie sollen betroffene Familien und Kinder psychisch kranker Eltern zukünftig besser unterstützt werden.

Für die Studie werden psychisch erkrankte Eltern gesucht, die eine ambulante Psychotherapie aufnehmen möchten und bereit sind, an der Studie teilzunehmen. Teilnehmen können Eltern, die ein Kind oder mehrere Kinder im Alter von 1,5 bis 16 Jahren haben. Das Kind / die Kinder sollten selbst aktuell nicht in psychotherapeutischer Behandlung sein. Die Kosten werden von der Krankenkasse übernommen. Bei Interesse an einer Teilnahme und/oder Fragen zur Studie, schreiben Sie gerne eine E-Mail an compare@uni-leipzig.de (telefonischer Kontakt: 0341 9735991).

Bild: Pixabay