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LFE-Forschungskolloquium mit M.A. Manuela Leideritz (Universität Leipzig)

Am Freitag, den 25. Oktober 2019, findet im Rahmen des LFE-Forschungskolloquiums ein Vortrag von M.A. / Dipl.-Sozialpädagogin Manuela Leideritz (Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Universität Leipzig) statt.

Die Veranstaltung trägt den Titel: Transdisziplinäre Wissensintegration – wissenschaftsphilosophische Grundlagen und kognitive Werkzeuge zur Herstellung transdisziplinärer Erklärungen

Abstract:
Der Begriff Transdisziplinarität wird sehr unterschiedlich und uneindeutig gebraucht. Der kleinste gemeinsame Nenner der verschiedenen Vorstellungen scheint zu sein, dass es darum geht, Wissen aus verschiedenen Wissensgebieten zu verknüpfen und dabei die Grenzen von Disziplinen in einer Art und Weise zu überwinden, die im Vergleich zu Multi- und Interdisziplinarität eine ‚besondere‘ Qualität hat. Ich verstehe Transdisziplinarität als besondere Form der theoriegeleiteten Synthesebildung: Als rationale, zielgerichtete und nachvollziehbare, fall-, problem- oder themenbezogene Integration von multi- und interdisziplinären Erklärungen. Mit derart verknüpftem Wissen verbinden sich große Chancen zunächst zur Erklärung komplexer Probleme, perspektivisch zu deren erfolgreichen Bearbeitung. Diese Art Synthesebildung gelingt aber nicht ‚einfach so‘. Wir brauchen dafür eine
gemeinsame wissenschaftsphilosophische Basis und kognitive Werkzeuge
(Theorien, Methoden). Ich ziehe für die Synthesebildung das Systemtheoretische Paradigma Sozialer Arbeit (SPSA) des Soziologen und Sozialarbeitswissenschaftlers Werner Obrecht heran. Er entwickelte dieses Modell zur Wissensintegration auf der Grundlage wissenschaftsphilosophischer und systemtheoretischer Arbeiten des
Philosophen und Physikers Mario Bunge. Das SPSA ist ein Bündel an – zum großen Teil wissenschaftsphilosophischer –Theorien, die zusammen einen mehrstufigen metatheoretischen Bezugsrahmen bilden. Im Vortrag wird dieser metatheoretische Bezugsrahmen vorgestellt und exemplarisch gezeigt,

– wie auf dieser Grundlage Erklärungen aus verschiedenen Wissensgebiete
zueinander ins Verhältnis gesetzt werden können
– unter welchen Bedingungen aus multi- und interdisziplinären Erklärungen komplexe transdisziplinäre Erklärungen erzeugt werden können (Potentiale und Grenzen der Wissensintegration,
– welche kognitiven Werkzeuge zur fall-, problem- und themenbezogenen
Herstellung transdisziplinärer Erklärungen zur Verfügung stehen.

Wann? Freitag, 25. Oktober 2019 | 11:00 – 13:00 Uhr

Wo? Universität Leipzig, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Marschnerstraße 31, Haus 3, Raum 301 („Turmzimmer“), 04109 Leipzig

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